Das nordrhein-westfälische Unternehmen Naturstrom liefert 2020 günstiger Ökostrom, als die Stadtwerke Bielefeld ihren „Enerbest“-Mix aus Atomenergie, Erneuerbaren Energien und Kohle. Dies zeigt ein aktueller Preisvergleich der Atomkraftgegner*innen von „Bielefeld steigt aus“.
Zwar ist bei den Stadtwerken 2018 der Anteil der Kohle auf 6% gesunken (laut Stromkennzeichnung mit Stand vom 1.11.2019), aber weiterhin und mit gestiegenem Anteil von knapp 33% ist Atomenergie enthalten. Auch erneuerbare Energie war 2018 mit 55% bei Privatkunden stark vertreten (in der Gesamtbilanz sieht es mit knapp 42% schmutziger aus).
Unklar ist, wie sich ein Ende des Strombezug der Stadtwerke aus dem AKW Grohnde auswirkt. Es besteht die Gefahr, das dann über die Strombörse weiterhin Atom- und Kohlestrom bezogen und an lokalpatriotische Bielefelder Kund*innen verkauft wird, die nicht zu Ökostrom-Unternehmen gewechselt sind. Der Wechsel ist allerdings leicht gemacht und er lohnt sich, wie untere Grafik aus dem BISA-Strompreisvergleich verdeutlicht:
Immernoch läuft das AKW Grohnde, begleitet von Rechtsstreitigkeiten um die Übertragung von Stromerzeugungsrechten zwischen Betreiberkonzern Preussen Elektra (früherer Name E.on) und Vattenfall. Es hat schon mehr Strom erzeugt, als im Atomaustiegsgesetz als Maximum festgelegt wurde. Nur durch die Übertragung von Strommengen aus Alt-AKWs, die wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet wurden, kann Grohnde in Betrieb gehalten werden. Ende 2021 muss es laut aktuellem Atomgesetz die Stromerzeugung einstellen.